Rheinisches Baumhausdorf mit Meeresduft erfüllt

Larissa von UnserAllerWald:

Zusammen mit Menschen aus den vom Braunkohleabbau bedrohten Dörfern haben wir im Sommer 2020 ein neues Projekt ins Leben gerufen: Unser aller Wald. Es ist ein Baumhausdorf inmitten eines kleinen Waldstückes im Dorf Keyenberg, direkt an der Grubenkante vom Braunkohletagebau Garzweiler 2. Unser Baumhausdorf, sowie sieben weitere Dörfer in der Region sollen in den nächsten sieben Jahren noch zerstört und dem Erdboden gleich gemacht werden.

Davon lassen wir uns aber nicht abschrecken und werden ein buntes, vielfältiges Baumhausdorf beleben.

Bereit für den Winter

Unser erstes Baumhaus, ein dreistöckiger Tower, ist endlich winterfest! Dank vieler fleißiger Hände und vieler Materialspenden. Nach wochenlangen Arbeiten konnten wir endlich mit dem Dämmen anfangen und haben säckeweise Seegras in den Wald geschleppt, in die Höhe gezogen und in die Wände gestopft. Wieviel Spaß wir dabei hatten und wo das Seegras sonst noch so gelandet ist, könnt Ihr unserem Videoblog entnehmen!

Seegras hat uns wahrscheinlich gerettet...

Wir haben wahrscheinlich etliche „Fehler“ gemacht, beispielsweise nur 7 cm Füllung, ohne Luftkammer und mit schwitzender LKW-Plane von außen. Dazu müssen wir sagen: Das Seegras hat uns wahrscheinlich gerettet, wir haben einfach keine anderen geeigneten Materialien gefunden.

In unserem Fall ist es die „feuchtigkeitsstabilste“ und „feuerresistenteste“ Lösung im Vergleich zu Stroh (schimmel- und feueranfällig) oder Steinwolle (feuchtigkeitsanfällig und schlecht für unsere Atemwege). Außerdem konnten so alle ohne Probleme und spezielles Know-How mit anpacken und stopfen helfen. Unser zweites Baumhaus, eine zweistöckige Konstruktion in 20m Höhe wird sich wohl nächste Woche über ein neues Seegras-Winterkleid freuen dürfen!

Klimaschutz jetzt!

Wieso überhaupt die Mühe machen mit lokalem Holz, „Abfall“ und Naturmaterialien zu bauen?

 

Wir sind der Überzeugung, dass es 2020 keine Lösung sein kann, weiter Braunkohle zu fördern und dabei den Klimawandel und soziale Ungerechtigkeit weiter zuzuspitzen.

 

Wir sind voller Hoffnung, dass wir einen Widerstand in der Region aufbauen können, der stark genug ist, um sich weiterer Zerstörung in den Weg zu stellen!

 

Wir möchten jetzt schon den Wandel leben, den wir uns in unseren Visionen wünschen, und dazu gehört auch eine nachhaltige und ökologische Bauweise sowie ein solidarisches Miteinander.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wim Lauwers (Donnerstag, 08 April 2021 18:02)

    Weiter so.

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